Wusstest Du, dass manche Babys schon mit einem Zahn zur Welt kommen? Der sogenannte „Hexenzahn“ blitzt dann bereits beim ersten Schrei auf. Die meisten Babys lassen sich mit dem Zahnen allerdings länger Zeit. Ist es dann soweit, darf es auch mal etwas anderes als Milch sein. Meist geht das Zahnen beim Baby mit Nebenwirkungen einher. Diese können für Eltern und Kind zur Belastungsprobe werden. Erfahre hier, welche Anzeichen fürs Zahnen typisch sind und was Du gegen die unangenehmen Symptome tun kannst.
Baby Zahnen Symptome
Viele Kinder reagieren mit Symptomen auf das Zahnen. Diese können individuell unterschiedlich sein. Dennoch gibt es typische Anzeichen. Folgende Symptome und Anzeichen deuten darauf hin, dass Dein Baby zahnt. Dein Kind:
- ist oft unruhig und quengelig
- hat ein gerötetes Zahnfleisch
- sabbert vermehrt
- schläft schlecht
- ist appetitlos (trinkt nicht oder trinkt schlecht)
- nagt auffällig oft an Dingen herum (Hand, Spielzeug)
- hat rote Wangen
- ist kränklich (hat z. B. Durchfall, Schnupfen, Ohrenschmerzen)
- hat erhöhte Temperatur oder Fieber
- hat einen Ausschlag im Gesicht
- leidet unter Erbrechen
- hat evtl. bläuliche Zysten am Zahnfleisch
- lehnt den Schnuller ab
- schreit plötzlich laut
- leidet unter Schmerzen, Juckreiz und einem Spannungsgefühl am Zahnfleisch
- hat einen wunden Po
Ausschlag beim Baby durch Zahnen
Das viele Sabbern im Zuge des Zahnens kann bei Deinem Baby zu Hautrötungen und einem Ausschlag im Gesicht führen. Verbleibt der Speichel zu lange auf der Haut, kann sie mit roten Flecken und Pickeln reagieren. Oft lösen Viren, mit denen sich das junge Immunsystem nun verstärkt auseinandersetzen muss, einen Ausschlag aus. Der Ausschlag tritt vornehmlich in der Region am Kinn und Mund in Erscheinung, kann sich aber auch auf Hals und Brust ausweiten. Das Zahnen an sich verursacht aber keinen Ausschlag. Achtung: Hinter einem Ausschlag kann auch eine Allergie oder Nahrungsmittelunverträglichkeit stecken. Tipp: Lass einen intensiven und länger andauernden Ausschlag ärztlich abklären.
Fieber beim Baby durch Zahnen
Das Zahnen selbst kann kein Fieber auslösen. Das haben die Menschen gerade in früheren Zeiten geglaubt. Doch auch heute noch sind viele Eltern der Ansicht, dass Zahnen gehe immer mit Fieber einher. Weshalb Babys in der Zeit des Zahnens häufig Fieber bekommen, liegt aber daran, dass sie nun anfälliger für Infekte sind. Denn ab 6 Monaten etwa lässt der sogenannte „Nestschutz“ nach. Dieser Immunschutz, den die Mutter ihrem Kind mit auf die Welt gibt, bewahrt das Baby für die ersten Monate vor Infektionskrankheiten.
Läuft der Nestschutz aus, haben Viren und Bakterien freie Bahn und können beim Baby die verschiedensten Erkrankungen verursachen. Schnupfen, Halsschmerzen, Durchfall und Erbrechen sind jetzt möglich. Die Lymphknoten können geschwollen sein. Ohrenschmerzen durch eine Mittelohrentzündung treten häufiger auf. Infektionskrankheiten gehen bei Babys in der Regel mit erhöhter Temperatur oder Fieber einher. Denn das kindliche Immunsystem kennt die Erreger noch nicht und fährt die Körpertemperatur hoch, um sie loszuwerden. Zudem ist das Zahnen schwere Arbeit für den kleinen Organismus, wodurch das Immunsystem zusätzlich geschwächt ist.
Auch die Umstellung auf Flaschennahrung um den 6. Lebensmonat herum kann den kindlichen Darm zunächst überfordern. Darauf können Babys ebenfalls mit Fieber oder erhöhter Temperatur reagieren. Fazit: Fieber und Infekte treten bei zahnenden Kindern vermehrt auf. Sie sind aber nicht ursächlich auf das Zahnen zurückzuführen.
Durchfall beim Baby durch Zahnen
Dein Baby kann nicht nur durch einen Infekt Durchfall bekommen. Weil Dein Baby in der Phase des Zahnens mehr Speichel produziert, schluckt es davon auch mehr hinunter. Das kann den Stuhl ebenfalls dünner werden lassen. Auch Durchfall ist möglich. Typisch bei einem zahnenden Kind ist auch schleimiger Stuhl. Es können sich auch schäumende Auflagerungen auf dem dünnen Stuhl bilden.
Einen infektionsbedingten Durchfall erkennst Du bei Deinem Baby daran, dass er meist von Fieber begleitet wird. Auch reagiert es dabei empfindlich bei Druck auf den Bauch, denn es hat Bauchschmerzen. Beim Magen-Darm-Infekt weist ein Baby einen grünen Stuhl oder gelblichen Stuhl auf. Außerdem riecht er unangenehm. Ist der Durchfall nicht infektionsbedingt, riecht er längst nicht so stark.
Unruhe beim Baby durch Zahnen
Viele Babys werden durch das Zahnen unruhiger. Keine Sorge also, wenn Dein ansonsten entspannter Sonnenschein sich in einen wimmernden Trauerkloß verwandelt. Das geht vorbei! Die Zahnungsschmerzen lassen Dein Kind nun häufiger aus der Haut fahren. Plötzliches Schreien gehört ebenso dazu wie vermehrtes Weinen. Vielleicht hat Dein Baby auch nicht so recht Lust auf Aktivitäten, die ihm sonst gut gefallen. Gut möglich, dass es viel quengelt und generell unzufriedener ist als vor dem Zahnen.
Schlechter Schlaf durch zahnendes Baby
Wenn die ersten Zähne durchbrechen, kann sich selbst das schläfrigste Murmeltier in eine Eule verwandeln. Auch Du als Mama wirst jetzt zur Nachteule gemacht – ob Du willst oder nicht. Das ist kräftezehrend, gehört aber einfach zum Elternsein dazu. Einziger Trost für Dich: Auch die Zeit des Zahnens geht vorüber. Und: Es geht vielen Babys und Eltern jetzt wie Dir. Denn in der Nacht, wenn alles ruhig ist, nimmt Dein Baby die Zahnungsschmerzen besonders gut wahr. Es schreckt aus dem Schlaf auf, weint, schreit, quengelt. Jetzt kannst nur Du seinen Schmerz lindern.
Gerötetes Zahnfleisch beim Baby durch Zahnen
Bahnt sich der Zahn seinen Weg durch das Zahnfleisch Deines Babys, kann es an der Stelle geschwollen und gerötet sein. Dein Kind schlägt sich nun nicht nur mit Schmerzen herum, sondern auch mit Juckreiz und einem unangenehmen Spannungsgefühl. Die Schwellungen und Rötungen kannst Du gut erkennen, wenn Du Deinem Baby in den Mund schaust. Das Zahnen kann so schmerzhaft für Deinen kleinen Schatz sein, dass es zuweilen nicht trinkt. Sogar sein größtes Heiligtum – den Schnuller – kann es ablehnen, wenn die Zahnungsschmerzen zu stark werden. Aufgrund der erhöhten Durchblutung des Zahnfleisches kann Dein Baby außerdem rote Wangen haben.
Zysten beim Baby durch Zahnen
In einigen Fällen können sich durch das Zahnen bläuliche Zysten bilden. Das sind Bläschen, die mit Blutflüssigkeit gefüllt sind. Bricht der Zahn durch, platzen sie für gewöhnlich auf. Auch wenn Zysten beim Zahnen harmlos sind. Wenn sie sich entzünden, solltest Du einen Kinderzahnarzt zu Rate ziehen.
Vermehrtes Nagen des Babys durch Zahnen
Ein zahnendes Baby erkennst Du daran, dass es auffallend viel an etwas herumnagt. Instinktiv spürt Dein Kleines, dass es die Schmerzen und den Juckreiz dadurch lindern kann. Es benutzt seine Finger als Kaugummi? Es nagt mehr an seinem Spielzeug, als dass es damit spielt? Dann kannst Du Dir sicher sein, dass das erste Zähnchen nicht mehr lange auf sich warten lässt.
Wunder Po beim Baby durch Zahnen
Die Neigung zu einem wunden Po kann sich durch das Zahnen noch verstärken. Gerade wenn Dein Baby einen Infekt wie eine Erkältung oder Durchfall hat, ist es anfälliger für einen wunden Po.
Wie viele Babys leiden an Zahnungsschmerzen?
Tatsächlich bist Du nicht die einzige Mutter mit einem Baby, das Probleme beim Zahnen hat. Laut einer brasilianischen Studie, die etwa 1200 Publikationen zu dem Thema auswertete, kommen nahezu 71 % aller Kinder nicht ohne Probleme durch die Phase des Zahnens. Legt man diese Studie zugrunde, hat die Mehrheit der Babys in der Tat mit mehreren Beschwerden oder Auffälligkeiten zu kämpfen.
Die Zahnentwicklung
Die vorgeburtliche Zahnentwicklung
Die Zähne werden zwar erst ab einem Alter von mehreren Monaten nach und nach sichtbar, angelegt sind sie aber schon vorher. Die Zahnentwicklung Deines Babys beginnt bereits in der Schwangerschaft. Etwa in der 5. Schwangerschaftswoche geht es los. Dann entwickeln sich die Zahnleisten, in denen die Milchzahnkeime in Gestalt von Zahnknospen entstehen. Im 4. Schwangerschaftsmonat wird die erste harte Zahnsubstanz – der Zahnschmelz und das Dentin – gebildet. In der 34. Schwangerschaftswoche sind dann alle Milchzähne fertig angelegt.
Ab wann zahnen Babys?
Zahnen – ab wann? Das ist eine der großen Fragen, die sich Eltern in den ersten Lebensmonaten ihres Kindes stellen. Denn mit großer Sehnsucht wird das erste Zähnchen erwartet. Doch wann es soweit ist, kann man nicht genau sagen. Denn: Jedes Kind lässt sich dafür unterschiedlich lange Zeit. Schiebt sich bei den einen der erste Zahn schon mit 4 Monaten durch das Zahnfleisch, müssen andere länger als ein halbes Jahr warten. Kommt manch ein Neugeborenes schon mit einem Zahn zur Welt („Hexenzahn“), zeigen andere noch an ihrem 1. Geburtstag ihr zahnloses Lächeln. Spät dran sind Kinder, bei denen erst mit 13 Monaten der erste Zahn durchbricht. Die meisten Eltern können sich über das erste Zähnchen ihres Sprösslings freuen, wenn er 6 bis 8 Monate alt ist.
Der Hexenzahn
Weist bereits ein Neugeborenes ein Zähnchen auf, wird es etwas unrühmlich als „Hexenzahn“ bezeichnet. Dass Kinder schon so früh einen Zahn oder mehrere Zähne haben, ist außerordentlich selten. Nur 1 von 2000 Babys kommt mit einem Hexenzahn zur Welt. Meist ist dies einer der Schneidezähne in der Mitte unten, die auch im Zuge des gewöhnlichen Zahnwachstums zuerst kommen. Entweder handelt es sich beim Hexenzahn wirklich schon um den ersten Milchzahn oder um eine fehlerhafte Zahnentwicklung. Ist der Zahn kein verfrühter Milchzahn, dann wird er schnell entfernt. Ein solcher Hexenzahn kann aber auch von allein – etwa beim Saugen an der Brust – herausfallen. Er kann entweder schon ganz oder noch nicht vollständig durchgebrochen sein.
Zahnen – Wie lange dauert es?
Vom 6. bis 8. Monat an geht es beim Zahnen Deines Kindes Schlag auf Schlag. Das Wachstum des Milchgebisses schreitet voran. Meist ist es mit etwa 3 Jahren vollständig ausgebildet. Dann blitzen 20 Beißerchen im Mund Deines Schatzes. Interessant: Die Schneidezähne bilden nur 1 Zahnwurzel, die unteren Backenzähne 2 Wurzeln und die oberen Backenzähne sogar 3 Zahnwurzeln aus.
Baby Zahnen Reihenfolge: Wann kommt welcher Milchzahn?
Nach den mittleren Schneidezähnen um den 6. Lebensmonat herum, treten meist die seitlichen Schneidezähne in Erscheinung. Spätestens bis zum 1. Geburtstag sollten sie sich gezeigt haben. Dann wird es auch für den ersten Backenzahn höchste Zeit. Bis zum 16. Monat ist dieser meist gut zu erkennen. Zwischen dem 20. und 30. Monat nehmen in der Regel die Eckzähne die Reise durch das Zahnfleisch auf. Im Anschluss setzt sich der zweite Backenzahn in Bewegung und will hoch hinaus. Ihm sind dann bis spätestens zum 3. Geburtstag die anderen Backenzähne gefolgt.
Wann kommen die bleibenden Zähne?
Ist das Milchgebiss mit etwa 3 Jahren vollständig ausgebildet, gibt es bis zum 6. Lebensjahr erstmal keine Veränderungen an den Zähnen. Kurz vor Schulbeginn ist es dann soweit: Dein Kind bekommt seinen ersten Wackelzahn. Die bleibenden Zähne kündigen sich an. Meist ist es hier einer der Schneidezähne, der als Erstes dran glauben muss. Aber auch ein Backenzahn kann den Auftakt für die bleibenden Zähne geben. Erst wenn Dein Kind erwachsen wird, ist die Zahnentwicklung ganz abgeschlossen. Denn die Weisheitszähne lassen sich mit dem Durchbruch sehr lange Zeit.
Zahnen beim Baby – Wann zum Arzt?
Zum Arzt solltest Du mit Deinem Baby, wenn es im Zusammenhang mit dem Zahnen Fieber über 38,5 Grad, Durchfall oder andere größere Beschwerden wie Ohrenschmerzen bekommt. Auch bei ausgeprägter Appetitlosigkeit mit Essensverweigerung (z.B. Flaschenverweigerung) oder bei entzündeten Zysten im Mund ist ein Arztbesuch notwendig. Natürlich kannst Du Dich auch an einen Kinderarzt wenden, wenn sich Dein Kind beim Zahnen absolut nicht beruhigen lässt.
Mit Deinem Kleinkind solltest Du zum Arzt gehen, wenn es zu großen zeitlichen Abweichungen in seiner Zahnentwicklung kommt.
Zahnen beim Baby – Sanfte Hilfe bei Zahnungsschmerzen, schlechtem Schlaf und Co.
Das Zahnen kann für alle Beteiligten eine nervenaufreibende Zeit sein. Wenig Schlaf, häufiges Gequengel und Geschrei – uff. Das ist anstrengend. Um Deinem Liebling beim Zahnen Linderung zu verschaffen, haben wir hier einige Tipps für Dich zusammengestellt. Es gibt zahlreiche Hausmittel und andere Mittel gegen das Zahnen. Diese kannst Du gern nacheinander oder in Kombination miteinander ausprobieren.
Liebe und Zuwendung – die größte Hilfe für Dein zahnendes Baby
Das beste Schmerzmittel gegen das Zahnen ist mütterliche oder väterliche Liebe. Es ist bereits erwiesen, dass Zuwendung in Form von Streichel- und Kuscheleinheiten Schmerzen effektiv lindern kann. Allein dieses Trostspenden hilft Deinem Kind also schon, besser mit den Zahnungsschmerzen fertig zu werden.
Die besten Hausmittel gegen Zahnungsschmerzen
Um die Schmerzen beim Zahnen zu lindern, kannst Du folgende Mittel einsetzen:
- einen kühlenden Beißring
- etwas anderes zum Nagen (kühler Waschlappen, Fingerlinge, Veilchenwurzel)
- ein Löffel aus dem Kühlschrank
- Tee (Kamille, Salbei) zum Auftragen
- Globuli (z.B. Chamomilla)
- Zahnungsgel
Der Beißring
Dein Baby wird sich über einen kühlenden Beißring sehr freuen. Denn wenn es darauf kaut, wird sein Zahnfleisch massiert. Das hilft, den Juckreiz und die Schmerzen im Mund zu lindern. Außerdem reduziert der kalte Beißring die Durchblutung des Zahnfleisches. Dadurch können die Schwellung und die Rötung zurückgehen. Wichtig: Achte beim Kühlen darauf, dass sich der Beißring nicht ins Tiefkühlfach verirrt. Bitte nur im Kühlschrank lagern.
Beim Kauf der Beißringe solltest Du drauf achten, dass sie möglichst aus Naturkautschuk bestehen. Denn diese Exemplare schneiden in Tests besonders gut ab. Sie enthalten keine schädlichen Zusatzstoffe wie viele ihrer Kollegen aus Plastik. Alternativ zum Beißring kannst Du Deinem Baby einen mit kaltem Wasser getränkten Waschlappen aus Baumwolle geben. Denn zuweilen nagen zahnende Babys auch gern auf weichen Dingen herum.
Kalter Löffel
Manche Eltern schwören auf den kalten Löffel als Zahnungshilfe. In der Tat kann ein gekühlter Teelöffel Deinem Baby das Zahnen etwas angenehmer machen. Allerdings kann es sich auch leicht an den dünnen Rändern wehtun. Du kannst es ja mal ausprobieren und schauen, wie es Deinem Nachwuchs bekommt.
Möhre und Veilchenwurzel
Wieder andere geben ihrem Baby Gemüsesticks beim Zahnen, etwa aus Karotten. Aber auch Brotrinde oder Gurke sind beliebte Nage-Klassiker. Theoretisch klingt das auch ganz gut: Die kühle Karotte massiert das Zahnfleisch, mildert den Juckreiz und hemmt die Entzündung. Auch gibt es keinerlei bedenkliche Inhaltsstoffe. Für Babys, die ja noch nicht kauen können, ist dies dennoch keine gute Lösung. Schließlich ist es denkbar, dass sich durch das ständige Nagen größere Stücke lösen. Daran kann sich ein Baby leicht verschlucken.
Ähnliches gilt für die Veilchenwurzel, die ebenfalls gern von jungen Eltern bei Zahnungsschmerzen verwendet wird. Einige Hebammen empfehlen die Veilchenwurzel aus dem Grund, weil sie eine schmerzlindernde Wirkung hat. Auch der angenehme Veilchenduft soll das Baby beruhigen helfen. Achte beim Kauf darauf, dass die Veilchenwurzel an einer Schnullerkette oder einer Kordel befestigt ist. So wird verhindert, dass Dein Liebling sich die Veilchenwurzel vollständig in den Mund steckt. Wenn Du Dich für die Veilchenwurzel entscheidest, koche sie zwischendurch immer mal wieder ab, damit sie wieder keimfrei ist. Spüle sie auch regelmäßig ab. Wenn die Veilchenwurzel Risse bekommt, ist es an der Zeit, sie wegzuwerfen.
Spielzeug zum Anknabbern
Dein Baby steckt sich alle möglichen Spielsachen in den Mund, um die lästigen Zahnungsschmerzen loszuwerden? Du siehst, wie verzweifelt es ist. Achte darauf, dass es dafür nur glatte Spielsachen benutzt. Versuche, Spielsachen mit schärferen Kanten und aus ungeeignetem Material für die Zeit des Zahnens von Deinem Kind fernzuhalten.
Globuli fürs Baby gegen das Zahnen
Die Homöopathie hält für Deinen zahnenden Schatz ebenfalls einige Mittel parat. Besonders die Zahnungskügelchen Chamomilla (Kamille) gelten hier unter Fachleuten als hilfreich. In akuten Phasen kannst Du jede halbe Stunde 8 Globuli in die Wangentasche Deines Kindes legen. Halte Dich hier an die Dosierung, die auf dem Beipackzettel angegeben ist. Ein anderes Mittel ist Calcium carbonicum, das Homöopathen ebenfalls bei Zahnungsbeschwerden empfehlen. Ausprobieren lohnt sich!
Zahnungsgel betäubt die schmerzhafte Stelle
In der Apotheke oder Drogerie gibt es auch ein schmerzlinderndes Zahnungsgel zu kaufen. Hier wird mit Kamillenblütentinktur oder Malvenextrakt gearbeitet. Diese pflanzlichen Wirkstoffe eignen sich prima dazu, Babys Schmerzen zu lindern und die Entzündung am Zahnfleisch einzudämmen. Einfach eine erbsengroße Portion entnehmen und auf das gerötete Zahnfleisch auftragen. Diese Präparate sind gut für die Nacht geeignet, weil Dein Kleines dann eine Weile Ruhe vor den Schmerzen hat. Achte beim Kauf des Zahnungsgels darauf, dass es möglichst keinen Alkohol, kein Zucker und kein Menthol enthält.
Kamillentee lindert Entzündungen am Zahnfleisch
Es muss nicht immer das Zahnungsgel aus der Apotheke sein. Du kannst auch einen Tee aus Kamille oder Salbei zubereiten. Der ist garantiert alkohol- und zuckerfrei. Lass den Tee vollständig abkühlen. Dann kannst Du ihn mit einem Wattestäbchen vorsichtig auf die betroffene Stelle des roten Zahnfleisches tupfen. Die beliebten Klassiker unter den Heilkräutern sollten das Zahnen für Dein Baby erträglicher machen. Sie haben eine entzündungshemmende, abschwellende und schmerzlindernde Wirkung.
Unnötig beim Zahnen des Babys: Fieber- und Schmerzmittel
In Babys 1. Jahr solltest Du Fieber- und Schmerzmittel nur in Ausnahmefällen einsetzen. Bei hohem Fieber im Rahmen eines Infekts etwa. Beim Zahnen sind diese Medikamente aber in der Regel nicht angebracht. Da Fiebersaft und schmerzlindernde Zäpfchen Medikamente sind, die Nebenwirkungen hervorrufen können, solltest Du sie bei Deinem Baby nur sparsam einsetzen. Auf keinen Fall sollten sie auf Dauer angewendet werden. Bei sehr vielen unruhigen Nächten, frag Deinen Kinderarzt um Rat.
Was tun, wenn das Baby durch das Zahnen schlecht schläft?
Fast alle Eltern kennen sie: die gefürchteten schlaflosen Nächte. Oft stecken Zahnungsschmerzen hinter der nächtlichen Unruhe Deines Kindes. Weint Dein Kind nachts, ist es wichtig, dass Du bei ihm bist. Spende ihm Trost. Körperliche Nähe und leises Zureden beruhigen Dein Kind. Allerdings solltet ihr als Eltern nicht zu drastische Rituale wählen, um das Kind zum Einschlafen zu bewegen. Manche Eltern fahren ihr Baby nachts im Auto herum, bis es einschläft. Aber ein Kind gewöhnt sich schnell an ein liebgewonnenes Ritual und fordert es dann auch immer wieder lautstark ein. Zum Thema Schlaf des Babys gibt es eine überwältigende Anzahl von Ratgeberbüchern mit den unterschiedlichsten Verhaltensempfehlungen für Eltern. Entscheide selbst, welcher Ansatz für Dich infrage kommt.
Ein Baby kann aber auch schlecht schlafen, weil es lebhafte Träume hat. Denn nachts im Schlaf verarbeitet es die neuen Eindrücke des Tages in Form von Träumen. Unheimliche Bilder und aufregende Erlebnisse können Deinem Baby dann den Schlaf rauben. Du musst Dein Baby – wenn es weint – auch nicht jedes Mal aus seinem Bettchen nehmen. Versuche auch mal, lediglich seine Wange zu streicheln und ruhig auf es einzureden. So weiß es, dass Du da bist und beruhigt sich womöglich auch ohne viel Tamtam. Lässt es sich gar nicht beruhigen, hilft vielleicht ein betäubendes Zahnungsgel.
Wichtig zu wissen: Zahnungsschmerzen ziehen sich nicht über Monate hin. Wenn Dein Kind sehr oft unruhig schläft, muss das nicht auf das Zahnen zurückzuführen sein. Es können auch andere Gründe dahinterstecken. Bei großen Schlafproblemen – etwa wenn Dein Kind ein Schreikind ist – suche Dir professionelle Hilfe. Wende Dich an Deinen Kinderarzt oder die Schreiambulanz. Denn chronischer Schlafmangel ist gefährlich für Eltern und Kind.
Was tun gegen Ausschlag im Gesicht?
Wenn Dein Baby beim Zahnen einen Ausschlag entwickelt, kannst Du eine fetthaltige, entzündungshemmende Gesichtscreme verwenden. Hier bieten sich Cremes mit natürlichen Inhaltsstoffen an. Eine Bio-Creme auf Mandelölbasis und Ringelblumenextrakt pflegt die Haut besonders gut. Auch wirkt der Ringelblumenextrakt entzündungshemmend. Eine Creme mit Kamillenblütenextrakt kann Babys Haut ebenfalls guttun. Achte darauf, dass Du für die Hautpflege Deines Babys nur milde Reinigungsmittel verwendest, die ohne Zusätze wie Parfüm auskommen. Denn diese können empfindliche Haut reizen.
Auch das Sabbern kann zu Hautreizungen und Ausschlag führen. Gegen den vermehrten Speichelfluss hilft nur, dass Du die Haut Deines Babys trocken hältst. Verwende ein Dreieckstuch, damit der Speichel nicht am Kinn, Hals oder an der Brust verbleibt. Wechsel das Tuch regelmäßig aus. Sind Body oder Strampler an der Brust nass geworden, tausche diese ebenfalls rechtzeitig aus.
Bernsteinkette gegen Zahnen?
In der traditionellen Volksmedizin gehören auch Bernsteinketten zu den beliebten Zahnungshilfen. Früher glaubte man, dass Bernstein Heilkräfte besäße, weshalb man sie auch bei Zahnungsbeschwerden bei Babys einsetzte. Allerdings sind die Bernsteinketten heute heftig umstritten. Denn: Zum einen bergen sie die Gefahr, dass sich die Kleinen damit strangulieren. Zum anderen besteht auch das Risiko, dass das Baby einen Bernstein verschluckt, wenn die Kette reißen sollte. Unser Fazit: Ketten haben am Hals eines Babys nichts zu suchen. So sieht es auch die Stiftung Kindergesundheit, die vom Einsatz der Bernsteinkette bei Babys abrät.