„Mama, ich kann nicht mehr.“ Welche Eltern haben diesen Satz beim Wandern noch nicht zu hören bekommen? Geben Eltern ihrem Nachwuchs nicht nach, sinkt das Stimmungsbarometer urplötzlich auf 0. Dennoch kann Wandern mit Kindern der ganzen Familie Spaß machen. Wenn sich die Wanderungen an den Bedürfnissen des Kindes orientieren. Schließlich gibt es beim Streifen durch die Natur ja auch für die Kleinen viel zu entdecken: einen jagenden Greifvogel hier, einen glitzernden See dort. Und ganz woanders vielleicht eine Kletterleiter, die in den Himmel zu ragen scheint. Wie Du kleine Wandermuffel wieder in Wanderfans verwandeln kannst, erfährst Du hier. Außerdem die besten Tipps zur Ausrüstung und zu familienfreundlichen Touren.
Wandern mit Kindern: Welche Wandertouren bieten sich an?
Wanderlust statt Wanderfrust: Spannende Highlights für kleine Wanderer einbauen
Kinder genießen den Aufenthalt in der freien Natur – wenn er interessant ist. Wichtig ist dabei, dass ihr eine abwechslungsreiche Landschaft zum Wandern mit Kindern auswählt. Sie sollte zum Entdecken einladen und nicht zu eintönig sein. Am besten sind Routen, die immer wieder kleine Highlights für die Kids parat halten. Gibt es auf der Wanderung vielleicht:
- Felsen, auf denen sie herumklettern können?
- einen Fluss, in den sie Steine werfen können?
- ein Tier oder eine Blume, das / die sie beobachten können?
- eine Kletterleiter, die sie erklimmen können?
- einen verschlungenen Pfad, der zum Gipfel führt?
- einen Sessellift oder eine Gondel, der / die zum Gipfel führt?
- eine Bergbahn, die in der Nähe von euch entlang fährt?
- einen Ruderboot- oder Kanuverleih in einer Seenregion?
- einen See zum Baden?
- eine tolle Ruine?
- eine alte Burg?
- eine geheimnisvolle Höhle?
- einen tosenden Wasserfall?
Gibt es keine oder nur wenige Highlights auf eurer Wanderung, könnt ihr es mal mit Geocaching versuchen. Hier können mithilfe eines speziellen GPS-Geräts überall in Deutschland „Schätze“ gefunden werden. In der Regel sind dies kleine Dosen in Verstecken, die man aufspüren muss. Darin kann man etwas (z.B. einen kleinen Gegenstand) hinterlassen und sich auch mit seinem Namen eintragen. Wahrscheinlich findet ihr einen solchen Schatz auch in der Nähe eures anvisierten Rastplatzes. Das Suchen nach dem Schatz macht den Kindern Spaß und steigert die Lust an der Bewegung.
Diese Landschaften laden zum Wandern mit Kindern ein
Zum Wandern mit Kindern eignen sich besonders solche Wanderwege, die durch einen märchenhaften Wald führen und vielleicht einen See mit einschließen. Auch Strecken, die entlang eines idyllischen Baches oder Flusses verlaufen, sind für Kinder spannend. Doch auch ein Moor und natürlich die raue Bergwelt bieten für Wanderungen mit der Familie eine attraktive Kulisse.
Mit ganz kleinen Kindern sind Wanderwege im Flachland ideal. Mit etwas größeren Kindern könnt ihr dann die Mittelgebirge unsicher machen. Große Kinder finden schließlich im Hochgebirge – etwa beim Wandern auf der Alm – ihre Erfüllung. Viele Landschaften in Deutschland eignen sich für das Wandern mit Kindern – von der Mecklenburger Seenplatte bis zum Allgäu. Entscheidet selbst, ob ihr mit euren Kindern die Natur lieber im Flachland oder in den Bergen erleben wollt. Natürlich haben auch andere Länder wie Österreich, Italien oder Spanien tolle Gebirgsregionen, die ihr erleben und erwandern könnt.
Wandern mit Kindern: Rundwanderwege sind besonders interessant
Besonders Rundwanderwege bieten sich für das Wandern mit Kindern an. Denn dabei sehen die Kleinen immer wieder etwas Neues und müssen denselben Weg nicht zweimal laufen.
Wandern mit Kindern: Warum nicht auch mal querfeldein?
Langweilig wird es für Kinder beim Wandern immer dann, wenn es keine Abwechslung gibt. Nichts lässt die Kleinen so spontan ermüden wie ein breiter, gut ausgebauter Wanderweg, der außer einem schönen Ausblick nichts zu bieten hat. Schöne Ausblicke faszinieren sowieso eher die größeren Kinder und Erwachsene. Kleinere Kinder können damit noch nichts anfangen. Wenn Du Dein Kind mit: „Guck mal, der schöne Berg dort!“ versuchst zu begeistern, kommt vielleicht nur ein dröges „Ja, super!“ als wenig überzeugte Antwort.
Am Spannendsten wird es für Kinder dann, wenn es für euch haarsträubend wird. Etwa wenn ihr euch verlaufen habt. Dann wartet plötzlich das wahre Abenteuer auf die Kleinen. Ihr verlasst die ausgetretenen Wege und orientiert Euch womöglich nur noch an der Himmelsrichtung? Dafür müsst Ihr leider über das Bächlein dort drüben und durch den undurchdringlichen Wald? Kein Problem für die Juniors. Jetzt ist das „Super“ ganz ernst gemeint. Je wilder und abenteuerlicher sich euer Weg gestaltet, desto mehr blühen eure Kinder auf. Jetzt können sie sich wie richtige Entdecker fühlen und das Unbekannte erforschen. Achtung: In einem Nationalpark solltet Ihr die Wege nicht überall verlassen. Wenn das viele Touristen tun, ist der Waldboden bald zerstört.
Wandern mit Kindern: Kurze Strecken und leichte Wege
Natürlich kann ein Kind beim Wandern noch nicht die gleichen Kilometer zurücklegen wie ein Erwachsener. Daher wählt als Eltern beim Wandern mit (kleinen) Kindern kurze Strecken aus. Die Wanderwege sollten sich vom Schweregrad her am jeweiligen Alter des kleinsten Kindes orientieren. Denn dieses muss den Weg auch schaffen. Auch sollten es überwiegend leichte Wege sein, die ihr als Familie beschreitet. Sonst können Eure Kinder schnell in Gestöhne und Gejammer ausbrechen. Und dann hat niemand mehr Spaß. Familienfreundliche Wanderwege bieten der ganzen Familie Spaß und Erholung – den Eltern ebenso wie den Kindern. Haltet Euch als Familie von gefährlichen Strecken fern. Auf absturzgefährdeten Wegen, rutschigen Wegabschnitten oder sehr anspruchsvollen Wanderpassagen seid ihr als Familie mit Kindern fehl am Platze. Sicherheit geht vor Vergnügen.
Wandern mit Kindern: Häufiger Pause machen
Plant für Eure Wandertouren viele Pausen mit ein, damit Eure Kinder zwischendurch verschnaufen können. Immer nur gehen, ist für Kinder zu eintönig. Da werden dann schnell Proteste laut. Vor allem kleine Kinder brauchen sehr viele Pausen. Sucht Euch zum Rasten schöne und geeignete Plätze aus – vielleicht mit einer netten Aussicht oder einem anderen Highlight. Eine Bank ist ebenso geeignet wie eine Picknickstelle oder ein praktisch geformter Felsen. Jetzt könnt ihr in Ruhe etwas essen und trinken. Dann seid ihr wieder gestärkt, um weiterzugehen.
Wandern mit Kindern: Snacks in der Bauchtasche motivieren
Gerade kleinere Kinder brauchen gefühlt alle halbe Stunde etwas zu essen. Offenbar verbrennen sie Energie schneller, sodass sie auch häufiger Hunger bekommen als Erwachsene. Tipp: Bereite Deinem Kind vor dem Wandern eine Bauchtasche mit Essen vor. Dann kann es einen kleinen Snack herausnehmen, wann immer es Lust dazu hat. Um verlorengegangene Kalorien zu ersetzen, bieten sich zum Beispiel Apfelscheiben, Trauben, Möhren, Nüsse oder kleine Snackwürstchen an.
Wandern mit Kindern: Pausen zum Spielen und Entdecken lassen
Kleinere Kinder brauchen häufiger und längere Pausen als größere Kinder. Ein 4-jähriges Kind wird schneller mit seinen Kräften am Ende sein als ein 12-jähriges. Lasst euren Kindern in den Pausen Raum für Dinge, auf die sie Lust haben. Jetzt haben sie Zeit, einen Käfer zu betrachten, mit Stöcken zu hantieren, eine Höhle zu bauen, an einem Stock zu schnitzen oder nach hübschen Steinen oder Blumen Ausschau zu halten. Besonders die touristischen Attraktionen der Region bieten sich für eine längere Pause an. Denn dort können die Kleinen vielleicht eine bizarre Felsformation erkunden, in einer Burgruine verstecken spielen oder sich in einem See erfrischen.
Wandern mit Kindern: gemeinsam mit anderen Familien wandern
Toll ist es, wenn ihr mit einer anderen Familie auf Wanderschaft gehen könnt. Denn Kinder schätzen die Gesellschaft anderer Kinder auch beim Wandern. Verliert ein Kind die Motivation, kann es von einem gleichaltrigen schneller wieder aufgebaut werden. Wenn man sieht, dass die Freundin sich kraftvoll gen Gipfel aufmacht, wird man sich kaum die Blöße geben und zurückbleiben. Getreu dem Motto: „Was sie kann, kann ich schon lange.“ Kinder können sich auch gegenseitig den Weg versüßen, indem sie sich unterhalten oder Spiele erfinden. Darüber vergessen sie schnell das eintönige Marschieren.
Wandern mit Kindern: Wandertouren dem Alter der Kinder anpassen
Je nach Alter Deines Kindes unternimmst Du mit ihm eher kürzere oder ausgedehntere Wandertouren. Die weniger anspruchsvollen Wege eignen sich für kleine Kinder, die schwierigeren für größere. Daher kann man unterscheiden in:
- Wandern mit Baby
- Wandern mit kleinen Kindern
- Wandern mit größeren Kindern
Eine grobe Orientierung für Eltern: Euer Schützling sollte nur so viele Kilometer gehen, wie er Jahre zählt. Heißt: Ist Dein Kind 3 Jahre alt, sollte eure Wanderung nicht länger als 3 km pro Tag sein. Seid ihr in den Bergen unterwegs, sind es wegen der zusätzlichen Höhenmeter weniger.
Wandern mit Baby
Für Babys bieten sich 1- bis 2-stündige Wanderungen im Babytuch oder in der Kindertrage an. Achtet hier darauf, dass euer Baby sich zwischendurch auch mal bewegen kann. In den ersten 8 Wochen ist Wandern mit einem Baby nicht empfehlenswert. Dann handelt es sich eher um einen ausgedehnteren Spaziergang als um eine Wanderung. Achtet darauf, dass ihr euch im Sommer eher im Schatten bewegt. So wird die empfindliche Haut eures Babys vor starker Sonneneinstrahlung geschützt.
Das Wandern mit Baby im Tragetuch hat den Vorteil, dass ihr in eurer Wegwahl unabhängiger seid. Ein Kinderwagen schränkt euch hier hingegen stark ein. Denn dieser ist sperrig und schwer. Mit einer Babytrage könnt ihr euch auch auf schmale Pfade begeben. Seid ihr im Hochgebirge unterwegs: Achtet darauf, dass ihr mit eurem Baby nicht zu hoch hinauswollt. Über 2 km wird es für euer Baby aufgrund der dünnen Luft gefährlich.
Wandern mit Kindern zwischen 1 und 4 Jahren
Auch kleine Kinder, die schon selber laufen können, schätzen den Komfort einer Kindertrage. Wichtige Faustregel hier: Dein Spross sollte schon auch eine gewisse Strecke selbst laufen. Aber seid gnädig, wenn er Nachwuchs schon nach einer Weile quengelt. Dann ist seine Belastungsgrenze erreicht. Achtet bei kleineren Kindern darauf, dass ihr genügend Zeit zum Spielen und Bewegen einplant. Mit kleinen Kindern bieten sich vor allem Wanderungen in flacheren Gegenden an, etwa entlang eines Waldsees. Die steilen Aufstiege im Gebirge sind noch eine Nummer zu groß für solch kleine Wanderschuhe.
Wandern mit Kindern zwischen 4 und 6 Jahren
Solange eure Kinder noch in den Kindergarten gehen, könnt ihr die angegebene Dauer eines Wanderwegs mit 2 multiplizieren. Denn Kinder in diesem Alter sind natürlich noch deutlich langsamer unterwegs als Erwachsene. Nach dieser Formel braucht ihr für einen 2-stündigen Wanderweg mit Kindern in etwa 4 Stunden. Auch brauchen Kinder im Kitaalter noch viele Pausen, in denen sie spielen und sich vom Wandern ausruhen können. Beim Wandern mit Kinder bis zu 6 Jahren solltet ihr eine Wanderzeit von maximal 4 Stunden pro Tour veranschlagen.
Wandern mit Kindern zwischen 6 und 10 Jahren
Die Kondition und Geschicklichkeit von Schulkindern ist schon deutlich ausgeprägter. Daher könnt ihr euch jetzt auch größere Wandertouren vornehmen. Der Wanderweg darf jetzt ebenfalls schon etwas anspruchsvoller sein. Zum Beispiel stellen steile Wegabschnitte nun keine ernste Herausforderung mehr da. Die angegebene Dauer für eine Route kann jetzt mal 1,5 genommen werden. Wanderungen die 10 km werden jetzt möglich. Wenn euer Nachwuchs Lust darauf hat, könnt ihr auch schon täglich auf Wanderschaft gehen. Achtung: Denkt an die Pausen. Noch immer brauchen eure Kinder ausreichend davon, um mit euch schritthalten zu können.
Wandern mit Kindern zwischen 10 und 14 Jahren
Im Alter ab ungefähr 10 haben Kinder die Kondition und den Willen, um längere Wanderungen auch im Hochgebirge durchzuhalten. 6 Stunden täglich sollten sie nun wandern können. Nun könnt ihr eure Ziele höher stecken und immer aufregendere Dinge erleben. Und auch Mehrtageswanderungen dürften für eure Kinder nun kein Problem mehr darstellen. Die Strecken können jetzt deutlich anspruchsvoller sein als beim Wandern mit Kleinkindern.
Wandern mit Kindern im Jugendalter
Die einsetzende Pubertät kann zu unvorhersehbaren Veränderungen eures Teenagers führen. Die einen verlieren nun gänzlich die Begeisterung am Wandern, wohingegen die anderen nun ihre große Liebe zum Wandern entdecken. Sodann verschieben sich auch die angestrebten Ziele beim Wandern deutlich nach oben. Bei den einen wird es nun langsam Zeit für einen Urlaub mit Freunden. Bei anderen hält die Lust am Reisen mit Mama und Papa noch länger an. Wenn euer Schützling noch immer gern mit von der Wanderpartie ist, dann sucht jetzt Wanderungen aus, die seinen Wünschen entgegenkommen.
Wandern mit Kindern: Spiele gegen den „Wanderblues“
Irgendwann kommt bei jedem Kind der Punkt, an dem es nicht mehr weitergehen möchte. Dann hilft auch gutes Zureden nicht mehr viel. Dein Kind schaltet um und mimt den sturen Esel. Probiere doch mal diese Spiele und Ablenkungsmanöver aus, wenn Dein Kind in ein Motivationsloch gerutscht ist:
- wer sieht zuerst einen … (z.B. Pilz, Schmetterling, Vogel)?
- Verstecken spielen: Mutter und Kind zählen, Papa versteckt sich weiter vorne
- Stein-Schere-Papier spielen
- Wortketten bilden (Tischlampe, Lampenschirm, Schirmmütze,…)
- Lieder singen (Das Wandern ist des Müllers Lust, …)
- Blumen pflücken
- Geschichte erfinden, die die spannenden Elemente der Umgebung mit einbezieht
- Verantwortung an das Kind abgeben: Kind kann z.B. Fotograf sein und die Wanderung festhalten
- Pflanze, Tier, Gestein oder Gipfel vom älteren Kind bestimmen lassen (per Google oder Lexikon)
- Bewegungsspiel: Zählt bei jedem 2. Schritt weiter bis 10, dann sagt ihr: „Ein Hut, ein Stock, ein Schirm, ein Mann, und – vor, zurück, zur Seite, ran!“. Dabei führt eines eurer Beine diese Bewegungen aus. Danach weitermarschieren und wieder von vorn zählen
- realistische Belohnung aussprechen: „Wenn wir da sind, bekommst Du… (ein Eis, ein Lolli, etc.)“
Die richtige Ausrüstung: Was muss beim Wandern mit Kindern dabei sein?
Was müsst ihr als Familie mit auf die Wanderung nehmen? Kurze Antwort: Nur das Nötigste. Folgende Dinge solltet ihr für eine gelingende Tour auf jeden Fall dabei haben:
- Fernglas
- Handy
- Portemonnaie
- genug Essen
- ausreichend Trinken
- Fotokamera
- Regenkleidung (Wetterjacke, Funktionshose)
- gute Wanderschuhe
- Ersatzsocken
- Sonnenhüte, Mütze (mit Nackenschutz für kleine Kinder)
- Sonnencreme
- Sonnenbrillen
- Messer fürs Picknick
- Schnitzmesser
- Wanderkarte
- Kompass
- Erste-Hilfe-Set
- Mülltüte
- Kindertrage
Die richtige Kleidung zum Wandern mit Kindern
Softshelljacken schützen wunderbar vor Wind und kühlem Wetter. Sie bestehen entweder aus winddichtem Gewebe oder haben eine winddichte Membran. An nassen Tagen in der Natur hingegen seid ihr als Familie gut beraten, wenn ihr wasserdichte Jacken dabeihabt. Sie bewahren euch und eure Kinder davor, klitschnass zu werden. In dem Fall wäre der Spaß an einer Wandertour schnell dahin. Windjacken mit einer Membran sind prima, weil sie auch mäßigen Regen von euren Kleinen fernhalten. Diese Eigenschaft haben Softshelljacken aus winddichtem Gewebe nicht. Dafür sind diese im Gegensatz zu den Membran-Softshells atmungsaktiv, wodurch die Körperwärme ohne Probleme nach draußen entweichen kann. Hier bleibt es an Dir zu wählen, welche Funktion Dir wichtiger ist.
Funktionskleidung ist ideal
Ansonsten gilt für die Kleidung: Sie muss funktional sein, sprich, sich gut zum Wandern eignen. Außerdem: Ziehe Dich und Deine Kinder für den Weg durch die Natur entsprechend dem Zwiebelprinzip an. Wählt dafür mehrere dünne Kleidungsstücke aus, die ihr übereinander zieht und entsprechend der Witterung aus- und wieder anziehen könnt. Gut eignen sich auch lange Hosen, die zu kurzen umfunktioniert werden können. Sie bewahren euch vor Kälte, aber auch vor Sonnenbrand Dornen, Verletzungen und Insektenstichen.
Die Wanderschuhe – wichtig für das Wohl Deiner Füße
Das mit Abstand wichtigste Kleidungsstück auf einer Wandertour ist der Wanderschuh. Seine Qualität entscheidet darüber, ob Du mit Freuden durch die Natur läufst oder Du vor Blasen jeden Schritt fürchtest. Um schmerzfrei durch Wald und Flur zu laufen, sucht die Wanderschuhe im Vorfeld der Reise sorgfältig aus. Die ganze Familie sollte mit guten Wanderschuhen ausgerüstet werden. Ja, gute Wanderschuhe haben ihren Preis. Aber dafür sind sie da draußen echt Gold wert. Denn sie halten die Füße warm und weisen aufgrund einer Goretex-Beschichtung auch Wasser ab. Außerdem geben sie dem Fuß beim Gehen auf unebenem Gelände festen Halt. Hochwertige Wanderschuhe zeichnen sich auch dadurch aus, dass sie über eine rutschfeste Sohle mit einem ausgeprägten Profil verfügen. Das schützt euch im Gebirge vor Stürzen. Also investiert hier lieber etwas mehr in einen guten Wanderschuh und spart dafür an anderer Stelle.
Wichtig außerdem: Der Wanderschuh muss gut passen: Er darf weder irgendwo drücken noch zu groß sein. Ideal ist er, wenn der Abstand vom großen Zeh bis zur Schuhvorderseite einen Fingerbreit beträgt. Ein guter Wanderschuh ist auch an heißen Tagen unverzichtbar, wenn ihr euch in felsigem Gelände bewegt. Er ist atmungsaktiv, sodass sich die Wärme im Innern nicht so stark staut. Außerdem bietet ein guter Wanderschuh durch seine Robustheit einen Schutz vor Verletzungen des Fußes beim Wandern.
Die Wandersocken – für ein angenehmes Fußklima
Auch die Wandersocken sind in ihrer Bedeutung nicht zu unterschätzen. Gute Wandersocken sitzen perfekt und verhindern die Bildung von Falten. Sie weisen an bestimmten Stellen eine Verstärkung auf, damit die Haut vor Blasen verschont bleibt. Achtet darauf, dass ihr beim Wandern mit Kindern zu atmungsaktiven Socken greift. Hier sorgen Socken mit einem hohen Anteil von Merino- und Baumwolle sowie Polypropylen für ein gutes Fußgefühl.
Da gerade Kinderfüße schnell mal nass werden, ist es gut, wenn ihr Ersatzsocken auf die Wanderung mitnehmt. So könnt ihr im Falle eines kindlichen Fehltritts die nassen Socken schnell austauschen.
Was einen guten Wanderrucksack ausmacht
Wenn Du Wert auf einen guten Wanderrucksack legst, dann suche Dir einen, der über ergonomische Gurte verfügt. Diese passen sich der Form Deines Körpers ideal an. Außerdem sollte Dein Rucksack diverse Innenfächer besitzen, damit Du alles ordentlich verstauen kannst. Wichtig: Der Rucksack sollte viele Außentaschen haben. Denn darin lassen sich diverse Trinkflaschen und allerlei anderer Kleinkram hervorragend transportieren.
Erste-Hilfe-Set beim Wandern mit Kindern unerlässlich
Keine Wanderung ohne Notfallset. Beim Wandern mit Kindern sind Pflaster, Mullbinden, Blasenpflaster, Kompresse und Desinfektionsspray wichtige Must-haves. Auch eine Pinzette oder Zeckenkarte zum Entfernen von Zecken solltest Du mitnehmen. Um Wunden und blaue Flecken zu verarzten, nimm Arnica (Potenz C200) für kleine Wanderer mit auf den Weg.
Das richtige Essen zum Wandern mit Kindern
Damit die ganze Familie Spaß am Wandern hat, solltet ihr ordentlich Proviant mit auf den Weg nehmen. Dafür bieten sich beispielsweise folgende Lebensmittel an:
- Butterbrote
- Brötchen, harte Salami, Käse am Stück
- gekochte Eier
- Snacks: Nüsse, Müsliriegel, Trockenobst
- Obst: Apfelschnitze, Birnen, Bananen, etc.
Bevor ihr auf große Entdeckungsreise geht, stärkt euch mit einem kraftspendenden Frühstück. Ideal sind Müsli, Vollkornbrot mit Wurst oder Käse und etwas Obst. Damit habt ihr alle Nährstoffe, die ihr braucht und seid gewappnet für die Anstrengungen des Tages. Den Abend zuvor könnt ihr Energie durch ein Gericht aus Fleisch, Gemüse und Reis, Kartoffeln oder Nudeln zuführen. Dann seid ihr bestens für den kommenden Wandertag gerüstet.
Wichtig: Beim Wandern viel trinken. Denn dabei verliert ihr viel Flüssigkeit. Diese müsst ihr dem Körper wieder zuführen – am besten in Form von Wasser oder Tee. Zwischendurch darf es natürlich auch gern ein Kaffee sein. Achtet darauf, dass auch die Kleinen genug Wasser aufnehmen – gerade bei Hitze.
Wandern mit Kindern: Die schönsten Touren in Deutschland
Es gibt viele landschaftlich reizvolle Gegenden in Deutschland, die sich zum Wandern mit Kindern eignen. Schöne Touren könnt ihr als Wanderer zum Beispiel in folgenden Regionen machen:
- der Mecklenburgischen Seenplatte
- Brandenburg
- im Harz (z. B. Harzer Hexenstieg)
- der Sächsischen Schweiz
- der Eifel
- dem Hunsrück
- dem Schwarzwald
- Bayern (z. B. dem Bayerischen Wald, Allgäu)
- der Fränkischen Schweiz
Wandern mit Kindern: Naturerlebnis hautnah – Urlaub in der Hütte
Den schneebedeckten Gipfel vor der Nase. Den Wind, der durch die Bäume geht. Berghütten erlauben es Dir, Natur hautnah zu erleben. Ohne störende Nebengeräusche. Das ist Hüttenzauber pur. Wenn ihr euch für einen Urlaub in einer Hütte – etwa in den Alpen – entscheidet, achtet darauf, ob sie für das Alter eurer Kinder geeignet ist. Die Hüttenbetreiber geben in der Regel an, ob die Umgebung schon für Kindergartenkinder oder doch erst für Schulkinder geeignet ist. Habt ihr eine schöne Hütte gebucht, könnt ihr von dort aus tolle Wandertouren mit euren Kindern in die Umgebung unternehmen. Viele der Hütten in den Alpen werben mit Familienfreundlichkeit. Das bedeutet zum Beispiel, dass:
- sie an einem ungefährlichen Standort liegen
- ein Spielplatz zum Greifen nah ist
- es weitläufige Wiesen zum Toben gibt
- es ein Bächlein, Teich oder See zum Verweilen gibt
- die Familie von dort aus familienfreundliche Wanderwege erkunden kann (verschiedene Aufstiege je nach Alter der Kinder)
- die Ausstattung kinderfreundlich ist (Spielmöglichkeiten im Haus, Hochstühle, etc.)
Egal ob kleinere Tagestouren, ausgedehntere Tagesmärsche oder Mehrtagestouren von Hütte zu Hütte: Ein Hüttenurlaub inmitten der spektakulären Bergwelt ist ein einmaliges Erlebnis für die ganze Familie. Manche Alpenhütten – beispielsweise im Allgäu – bieten in der Ferienzeit ein spezielles Programm für Kinder an. Dann stehen naturnahe Aktivitäten wie Klettern, Lagerfeuer, Fackelwanderungen oder eine Nacht unterm Sternenhimmel auf dem Programm. Einige Hütten bieten auch den Luxus, die Kinder in die Betreuung zu geben, sodass ihr als Eltern eine anspruchsvollere Tour unternehmen könnt.