Die Entwicklung des Embryos macht besonders in den ersten Schwangerschaftswochen riesige Fortschritte. In der siebten Woche beginnt die Entwicklung der Arm- und Beinknospen sowie der Muskeln. So kann man auf dem Ultraschall erste Bewegungen erkennen. Auch das Geschlecht bildet sich nun eindeutig aus. Bis dieses auf dem Ultraschall gesehen werden kann, dauert es noch ein Weilchen.
Auch der Körper der Mutter leistet in dieser Woche Schwerstarbeit. Durch die Schwangerschaft steigt der Ruhepuls, ein Grund dafür, warum Du so schnell müde wirst. Die Gebärmutter dehnt sich immer weiter aus, sodass sich der Bauch auch von außen langsam verändert.
Lies hier, wie sich Mutter und Kind in der siebten Schwangerschaftswoche entwickeln.
Die Entwicklung des Kindes in der 7. Schwangerschaftswoche
Besonders die Kopfregion sowie das Bewegungssystems des Embryos entwickeln sich in der siebten Schwangerschaftswoche. Nicht nur der Körper wächst rasend schnell, ebenso schnell wächst auch der Kopf durch die Entwicklung des Nervensystems, die immer weiter voranschreitet.
Auch die Form des Körpers wird immer menschlicher. In dieser Schwangerschaftswoche entwickeln sich Arm- und Beinknospen, Augen, Nase und Ohren sowie die Geschlechtsorgane. Da sich die Muskeln anfangen auszubilden, können auf dem Ultraschall erste Kindsbewegungen erkannt werden – der Embryo beginnt zu zucken.
Größe und Gewicht des Babys in der 7. Schwangerschaftswoche
- Dein Baby ist circa 5 mm groß
- Das entspricht der Größe einer Heidelbeere
- Das Gewicht Deines Babys ist noch nicht messbar
Die Muskeln beginnen sich auszubilden
Damit der Körper des Embryos sich zukünftig bewegen und das sich entwickelnde Skelett gestützt werden kann, beginnen sich in der siebten Schwangerschaftswoche die Muskeln auszubilden. Sie entstehen aus dem mittleren Keimblatt des Embryos.
Die Muskeln bilden sich nicht einfach nur durch die Zellteilung. Einfache Zellen wandeln sich in immer komplexer werdende Zellen um und schließlich zu Muskelhäuten und Muskelfasern zusammen. So entstehen schon in der siebten Woche Rücken- und Bauchmuskulatur, Brustmuskulatur und die Muskulatur in Zunge, Augen und der Lunge.
Die ersten Kindsbewegungen
Durch die sich entwickelnde Muskulatur ist der Embryo nun in der Lage sich zu bewegen. Diese Bewegungen sind noch nicht von der Schwangeren zu spüren und nicht von außen zu sehen. Sie gleichen mehr einem muskulären Zucken. Diese Bewegungen sind noch völlig unkontrolliert und dienen dem Aufbau der weiteren Muskulatur. Noch kann der Embryo nicht bewusst in der Gebärmutter herumschwimmen oder an seinem Daumen nuckeln.
Entwicklung der Arm- und Beinknospen
In der siebten Schwangerschaftswoche entwickeln sich die Arm- und Beinknospen. Mit einem guten Ultraschallgerät können sie auch schon auf dem Ultraschallbild erkannt werden. Ein zunächst nicht definiertes Zellgewebe wächst aus dem mittleren Keimblatt, der Mesoderm heraus. Diese Extremitätenknospen sind als flossenartige Ausstülpungen aus der Rumpfregion zu erkennen. Sie haben eine lange wulstige Struktur mit einer abgeflachten Spitze, sodass das Wachstum vom Körper weg stattfinden kann. Erst später differenzieren sich aus den Zellen Muster, die dann den Knochen bilden.
Entstehung der Augen, Nase, Mund und Ohren
Das Gesicht beginnt in der siebten Schwangerschaftswoche sich auszubilden. Wie alle anderen Sinnesorgane auch, entwickelt sich das Auge aus dem Ektoderm, einem der drei Keimblätter heraus. Das Auge des Embryos wächst quasi aus dem Gehirn. Insgesamt ist die Kopf- und Gesichtsentwicklung des Embryos ein dreistufiger Prozess.
Zunächst entsteht der Schädel, daraus differenzieren sich Schlundbögen, die die Anlage für den Kauapparat, Gehörknöchelchen, mimische Muskulatur, Zungenbein und Kehlkopf sowie Teile der großen Arterien in sich tragen. Daraus entwickeln sich wiederum schließlich drei Gesichtswülste, aus denen sich die einzelnen Sinnesorgane differenzieren.
Differenzierung der Geschlechtsorgane
Zunächst sind die Geschlechtsorgane beider Geschlechter im Embryo angelegt, auch wenn bereits seit Verschmelzung von Eizelle und Spermium das Geschlecht festgelegt ist. Bis zur sechsten Woche sind die Anlagen der Geschlechtsorgane bei weiblichen und männlichen Embryos nicht zu unterscheiden. Erst jetzt beginnt die unterschiedliche Entwicklung der geschlechtsspezifischen Keimdrüsen und Geschlechtsorgane.
Die Keimdrüsen im Bauchraum wandern bei männlichen Embryos in den Hodensack, bei weiblichen Embryos in das kleine Becken. In der siebten Woche sind vor allem die Jungs an der Reihe. Es entstehen Nebenhoden, Samenleiter, Bläschendrüse, Prostata, Harnblase und Harnröhre. Die weibliche Genitalentwicklung beginnt meist erst eine Woche später.
Das ist in der siebten Schwangerschaftswoche auf dem Ultraschall zu erkennen
Immer stärker ähnelt der Embryo inzwischen einem richtigen Menschen. Mit seinen Arm- und Beinknospen und den Augenhöhlen, die als kleine schwarze Punkte auf dem Ultraschall zu erkennen sind, sieht er aus wie ein kleines Gummibärchen. Falls in der letzten Woche das Herz noch nicht erkennbar geschlagen hat, ist es nun auf jeden Fall auf dem Ultraschall zu sehen. Vielleicht bewegt Dein Nachwuchs sich auch schon. Er wird zwar noch keine Turneinlage zeigen, aber vielleicht lassen sich die ersten Kindsbewegungen als Zucken wahrnehmen.
Die Gesundheit der Mutter in der 7. Schwangerschaftswoche
Der Körper der Mutter bereitet sich immer besser auf die bevorstehenden Schwangerschaftswochen vor. In der siebten Schwangerschaftswoche macht die Gebärmutter einen Wachstumsschub und auch Sehnen und Muskeln dehnen sich, um in ein paar Wochen das zusätzliche Gewicht gut tragen zu können.
Langsam erkennt man das Wachstum auch von außen. Damit das Kind künftig gut versorgt werden kann, steigen das Blutvolumen und somit auch der Ruhepuls – das kann zusätzlich zu Kreislauf- und Blutdruckproblemen führen.
Wachstum der Gebärmutter
Immer weiter dehnt sich die Gebärmutter und wächst in der siebten Schwangerschaftswoche noch einmal stark an. Noch wiegt der Embryo kaum etwas, doch schon bald muss die Gebärmutter über 5 Kilo Gewicht tragen. Die Gebärmutter sowie deren Bänder und Sehnen, bereiten sich bereits jetzt auf diese Aufgabe vor.
Diese Wachstumsprozesse können Bauchschmerzen oder ein Ziehen im Unterleib auslösen und fühlen sich etwa so an wie Menstruationsbeschwerden. Helfen kann dann eine Wärmflasche. Auf Schmerzmittel sollte hingegen verzichtet werden. Kommen zu den Bauchschmerzen starke Krämpfe oder sogar Blutungen hinzu, ist ein unverzüglicher Frauenarztbesuch empfehlenswert.
Auch von außen verändert sich der Bauch
Nicht nur im Inneren ist etwas im Gange, auch von außen lässt sich so langsam ein kleines Bäuchlein erkennen. Es ist zwar noch kein kugelrunder Schwangerschaftsbauch, aber eine kleine Wölbung ist schon zu erkennen. Diese ist für Außenstehende meist noch nicht sichtbar, aber wenn Du weißt, dass Du schwanger bist, bemerkst Du den veränderten Bauch sofort. Er ähnelt vom Aussehen einem Blähbauch und steht am Unterbauch etwas hervor, fühlt sich jedoch viel fester an.
Der Ruhepuls steigt
Damit der Embryo im Bauch bestmöglich mitversorgt werden kann, beginnt in der siebten Schwangerschaftswoche der Ruhepuls zu steigen. Von 70 auf etwa 80 Schläge steigt der Ruhepuls, um das vergrößerte Blutvolumen durch den Körper zu pumpen. Das Blutvolumen ist nämlich bereits um etwa 30% gestiegen.
Der Körper muss sich erst einmal an diese neuen Bedingungen gewöhnen. Folgen sind häufig Kreislaufprobleme und Bluthochdruck beziehungsweise ein zu niedriger Blutdruck. Dagegen können zum Beispiel kalte Beingüsse, frische Luft, leichte Bewegung, viel Trinken und das Vermeiden von zu schnellem Aufstehen helfen.
Besonders wichtig in der 7. Schwangerschaftswoche
Der Embryo im Bauch sollte bestmöglich im Bauch der Mutter wachsen können. Dafür braucht er die bestmöglichen Bedingungen. Wenn Du schwanger bist, solltest Du unbedingt auf Deine Ernährung achten, damit das Baby mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt werden kann. Negative Einflüsse, wie mütterlichen Stress solltest Du hingegen möglichst vermeiden. Alle Beschwerden, die Du hast, kannst Du immer mit Deinem Frauenarzt besprechen. Auch bei Fragen steht er Dir mit seinem Expertenrat stets zur Seite.
Stress in der Frühschwangerschaft
Etwas Stress hat jeder Mensch einmal und leichter Stress schadet auch bei Schwangeren der Schwangerschaft nicht. Leidet die Schwangere aber unter starkem Stress oder großen Ängsten, kann das einen negativen Einfluss auf die Schwangerschaft haben. Starker Stress in der Frühschwangerschaft steht im Zusammenhang mit Frühgeburten, einem geringen Geburtsgewicht und kindlichem Asthma.
Wie alle anderen Nährstoffe und Hormone auch, gelangen die Stresshormone Adrenalin, Dopamin oder Cortisol über die Plazenta und die Nabelschnur zum Embryo. Versuche deshalb, starken Stress in der Schwangerschaft zu vermeiden. Leidest Du unter starken Belastungen am Arbeitsplatz kann der Frauenarzt unter Umständen ein Beschäftigungsverbot ausstellen.
Wichtige Nährstoffe in der Schwangerschaft
Damit der Körper der Mutter die Belastung der Schwangerschaft meistern kann und das Baby ausreichend im Bauch der Mutter versorgt wird, sollte jede Schwangere auf eine gesunde Ernährung achten. Diese Nährstoffe sind in der Frühschwangerschaft besonders wichtig:
- Folsäure für die Zellteilung und Wachstumsprozesse des Embryos
- Vitamin B12 für die Blutbildung und den Eiweiß- und Nervenstoffwechsel beim Embryo
- Eisen für die Blutbildung
- Zink für den Stoffwechsel und das Immunsystem von Mutter und Kind
- Jod für die Schilddrüsenfunktion von Mutter und Kind
- Vitamin D für Knochenbildung und Stoffwechselprozesse des Embryos
- Omega-3-Fettsäuren für die Gehirnentwicklung und die Sehfunktion des Embryos
- Kalzium für den Aufbau von Knochen und dem Skelett
- Vitamin A für die Entwicklung der Lunge
- Magnesium für den Knochenaufbau des Embryos und bei Krämpfen oder vorzeitigen Wehen
- Vitamin C für den Aufbau des Bindegewebes und für das Immunsystem der Mutter
Der Mutterpass
Nach der ersten Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt wird der Mutterpass ausgestellt. Dort werden künftig alle wichtigen Informationen, die die Schwangerschaft betreffen, notiert. Um im Notfall richtig behandelt werden zu können, solltest Du den Mutterpass immer bei Dir führen.
Neben wichtigen Laborwerten, die zum Beispiel die Blutgruppe oder den Rötelnschutz bestimmen, werden dort die Anamnese, besondere Befunde im Schwangerschaftsverlauf, die Terminbestimmung und die Daten der einzelnen Untersuchungen festgehalten.