In der 15. SSW bildet der Fötus keine neuen Strukturen mehr aus. Das heißt aber nicht, dass in dem inzwischen schon gut sichtbaren Babybauch nichts passiert. Eine große Zahl an Nervenzellenverknüpfungen bildet sich und immer mehr Reflexe des Fötus reifen.
In dieser Woche der Schwangerschaft ist es nicht selten, dass der Schwangerschaftsbauch quasi über Nacht wächst. Er entwickelt sich in Schüben. Über die Bauchdecke kann man das Herz des Embryos inzwischen mit einem Fetal Doppler abhören.
Lies hier, wie sich Mutter und Kind in der fünfzehnten Schwangerschaftswoche entwickeln.
Die Entwicklung des Kindes in der 15. SSW
Die Entwicklung des Kindes ist in der 15. SSW vor allem auf das Wachstum ausgerichtet. Nicht nur Nervenzellenverknüpfungen werden in großer Zahl gebildet, auch der gesamte Körper des Embryos wächst in die Länge und streckt sich.
Die Nabelschnur und die Plazenta passen sich dem Wachstum an. Die Plazenta ist zum Zeitpunkt der 15. SSW schon etwa so groß wie der Fötus selbst. Mit neuen Nervenzellenverknüpfungen und immer mehr Muskeln kann der Fötus sich immer besser bewegen und weitere Reflexe reifen aus.
Größe und Gewicht des Babys in der 15. Schwangerschaftswoche
- Dein Baby ist circa 9 cm groß
- Das entspricht der Größe eines Pfirsichs
- Dein Baby wiegt circa 50 g
Längenwachstum der Nabelschnur
In der 15. SSW zeigt nicht nur der Fötus, sondern auch die Nabelschnur ein ausgeprägtes Längenwachstum. Sie wird bis zur Geburt auf eine Länge von 50 bis 60 cm und einen Durchmesser von etwa 18 mm heranwachsen. Die spiralförmig gedrehte Nabelschnur besteht aus 3 Blutgefäßen und ist von einer gallertigen Umhüllung umgeben, die die Gefäße vor Druck und Abknickung schützt.
Für den Fötus ist die Nabelschnur überlebenswichtig, schließlich versorgt sie ihn mit allen wichtigen Nährstoffen und transportiert Abfallstoffe erfolgreich ab.
Reifung von Reflexen und Bildung von Nervenzellenverknüpfungen
Immer mehr Nervenzellenverknüpfungen, auch Synapsen genannt, bilden sich in der 15. SSW. Das deutet auf eine funktionelle Reifung des Gehirns und des Rückenmarks hin. Damit im Zusammenhang steht auch die Reifung von Reflexen, wie zum Beispiel dem Blinkreflex. Dieser sorgt dafür, dass bei Einwirkung auf die Hornhaut des Auges, sich die Augenlider sofort schließen. Diese und viele weitere Reflexe helfen, dem Menschen das Überleben zu sichern.
Das ist in der fünfzehnten Woche auf dem Ultraschall zu erkennen
Noch lag der Fötus etwas zusammengekugelt in der Gebärmutter, doch in der 15. SSW richtet er sich immer weiter auf. Das ist auch auf dem Ultraschall zu erkennen. Kopf und Nacken strecken sich, Muskeln nehmen an Große und Volumen zu und die Verknöcherung besonders im Bereich des Rückens schreitet voran.
Ein weiteres Merkmal, welches den Fötus immer menschlicher wirken lässt: die Augen stehen nicht mehr so seitlich, sondern rücken weiter nach vorne.
Die Gesundheit der Mutter in der 15. Schwangerschaftswoche
Du hast Dich gefragt, wo der Schwangerschaftsbauch bleibt? Da ist er! Bei den meisten Frauen wächst der Bauch quasi über Nacht, denn wie auch das Baby wächst er in Schüben. Daran beteiligt sind wieder einmal die Schwangerschaftshormone.
Diese sorgen auch dafür, dass sich langsam Wassereinlagerungen bilden und die Nächte immer unruhiger werden. Besonders wilde Träume sind in der Schwangerschaft keine Seltenheit. Heißhungerattacken sorgen für den ein oder anderen abendlichen Snack. Doch verraten sie auch das Geschlecht des Babys, wie viele meinen?
Verraten Essensgelüste das Geschlecht?
Es gibt viele Mythen über das Geschlecht des Kindes. Die einen sagen, man könnte das Geschlecht anhand der Bauchform erkennen. Andere schwören darauf, dass Essensgelüste Aufschluss darüber geben, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird. Doch stimmt das? Verraten Essensgelüste das Geschlecht?
Nach der Theorie sollen süße Essensgelüste auf ein Mädchen hindeuten. Heißhunger auf Deftiges steht demnach für einen Jungen. Hinter dieser Theorie steht allerdings kein wissenschaftlicher Beweis. Essensgelüste deuten jedoch auf einen Energie- oder Nährstoffmangel hin. Eine hundertprozentige Sicherheit über das Outing des Geschlechts gibt nicht einmal der Ultraschall.
Ödeme in der Schwangerschaft
Die Füße sind geschwollen, an den Finger passt kein Ring mehr – Ödeme, also starke Wassereinlagerungen sind in der Schwangerschaft keine Seltenheit. Bei einigen Frauen beginnen die Symptome bereits in der 15. SSW, besonders in heißen Sommern. Ausgelöst vom Progesteron beginnt der Körper nun verstärkt Wasser einzulagern.
Ein genauer Nutzen konnte wissenschaftlich dafür nicht vollends aufgeklärt werden. Gerade wenn die Wassereinlagerungen in einem so frühen Stadium auftreten, können sie ein Anzeichen für eine Präeklampsie, also eine Schwangerschaftsvergiftung sein. Es sollte eine Abklärung durch den Frauenarzt erfolgen.
Was gegen Ödeme helfen kann
- Gesunde und ausgewogene Ernährung
- Sport wie Schwimmen oder strammes Spazierengehen
- Ausreichende Flüssigkeitsaufnahme (mindestens 2 Liter am Tag)
- Beine hochlagern
- Weite Kleidung und bequeme Schuhe
- Ruhe und Entspannung
Der Schlaf wird unruhiger
Nach der Geburt wird Dein Baby Dich mehrmals in der Nacht wecken. Doch schon jetzt werden die Nächte unruhiger und Du kannst Dich schon mal an weniger Schlaf gewöhnen. Es gibt so einige Faktoren, die der werdenden Mutter in der Schwangerschaft den Schlaf rauben können – Unruhe, häufiger Harndrang und auch intensive Träume.
Viele Schwangere berichten, in der Schwangerschaft viel intensiver zu träumen als vorher. Damit man sich an einen Traum erinnern kann, muss man aufwachen, kurz bevor die Traumphase zu Ende ist. Da Schwangere einen leichteren Schlaf haben, passiert das sehr häufig. Zusätzlich ist das Schwangerschaftshormon Progesteron für eine stärkere REM-Phase des Schlafens verantwortlich, in der wir träumen.
Bauchwachstum fast über Nacht
Wie auch der Fötus wächst der Schwangerschaftsbauch in Schüben. Übersteigt die Größe der Gebärmutter die anatomischen Grenzen des Beckens, wölbt sich der Bauch nach vorne aus. Maßgeblich am Bauchwachstum sind die Bauchmuskeln und das Bindegewebe beteiligt.
Bei starken Bauchmuskeln setzt das Bauchwachstum erst viel später ein, denn die Muskeln müssen zur Seite geschoben werden. Ist das Gewebe schon vorgedehnt, weil es nicht die erste Schwangerschaft ist, ist der Babybauch viel schneller zu sehen.
Ab der 15. SSW lässt sich bei den meisten Schwangeren der Bauch nur noch schwer verbergen.
Besonders wichtig in der 15. Schwangerschaftswoche
Auch jetzt treten immer noch neue Fragen oder Symptome auf, obwohl Du bereits 15 Wochen schwanger bist und Dich so langsam in der neuen Situation zurechtgefunden hast. Die 15. SSW ist zum Beispiel der optimale Zeitpunkt für eine Fruchtwasseruntersuchung. Und wusstest Du, dass Du etwa ab der 15. SSW das Herzchen auch zu Hause mit einem Fetal Doppler abhören kannst? Bei weiteren Fragen oder Problemen steht Dir auch immer Dein Frauenarzt und Deine Hebamme zur Seite.
Durchführung einer Fruchtwasseruntersuchung
Der optimale Zeitpunkt für eine Fruchtwasseruntersuchung liegt zwischen der 15. SSW und der 18. SSW. Sie wird dann empfohlen, wenn beim Ersttrimesterscreening Auffälligkeiten auftreten. Durch die Untersuchung des Fruchtwassers lässt sich endgültig abklären, ob Chromosomenstörungen oder Neuralrohrdefekte vorliegen.
Dafür entnimmt der Frauenarzt mit einer Hohlnadel, die er durch die Bauchdecke der Schwangeren führt, Fruchtwasser aus der Gebärmutter. Es werden rund 20 ml Fruchtwasser, in dem kindliche Zellen enthalten sind, entnommen. Diese Zellen werden hinsichtlich Veränderungen zum Beispiel in der Chromosomenanzahl untersucht.
Abhören des Herzchens mit einem Fetal Doppler
Etwa ab der 15. SSW ist es möglich den Herzschlag des Kindes mit einem sogenannten Fetal Doppler auch von Außen über die Bauchdecke abzuhören. Das Gerät, welches auch für den Hausgebrauch erhältlich ist, muss mit etwas Ultraschallgel oder alternativ Babyöl mit etwas Druck kurz oberhalb des Schambeins platziert werden.
Um den Herzschlag zu finden, kannst Du das Gerät vorsichtig hin und her bewegen. Etwa 120 bis 160 Schläge in der Minute sind normal. Falls die Frequenz nur 60 bis 90 Schläge die Minute beträgt, hast Du Deinen eigenen Herzschlag gefunden. Gerade am Anfang der Schwangerschaft ist das Abhören des Herzens nicht ganz einfach.