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    Hormonspirale – Wirkung, Nebenwirkungen, Kosten

    Sie gilt als eines der sichersten Verhütungsmittel überhaupt: die Hormonspirale. Doch sie soll auch Depressionen, Ängste und Schlafstörungen auslösen können. Daher steht sie in der Kritik.

    Viele Frauenärzte sehen in der Hormonspirale das ideale Verhütungsmittel. Andere raten ganz von einer hormonellen Verhütung ab. Erfahre im folgenden Beitrag mehr über mögliche Nebenwirkungen der Hormonspirale, über ihre Wirkung und ihre Sicherheit.

    Was ist eine Hormonspirale?

    Die Hormonspirale besteht aus einem T-förmigen Kunststoffkörper, der vom Frauenarzt in die Gebärmutter eingesetzt wird. Dieser gibt einige Jahre lang kontinuierlich ein spezielles Hormon ab, das die Frau in der Regel vor einer ungewollten Schwangerschaft schützt.

    Wie wirkt die Hormonspirale?

    Die Spirale gibt fortwährend das Hormon Levonorgestrel in die Gebärmutter ab. Dieses synthetische Gestagen verhindert beispielsweise, dass sich die Gebärmutterschleimhaut aufbaut. Dieser Vorgang ist nötig, damit sich eine befruchtete Eizelle überhaupt in der Gebärmutter einnisten kann.

    Außerdem hemmt das Hormon die Spermien in ihrer Beweglichkeit und Befruchtungsfähigkeit. Zu guter Letzt wird durch die Hormonspirale der natürliche Schleim im Gebärmutterhals dicker, sodass es den Spermien erschwert wird, in die Gebärmutter einzudringen.

    Hormonspirale Kosten

    Der Preis für die Spirale auf Hormonbasis variiert – je nachdem, für welches Produkt Du Dich entscheidest. Mit Untersuchung, Einlage und Spirale kommt eine Frau bei dieser Methode auf Kosten von 250 bis 400 Euro. Zum Vergleich: Die Kupferspirale ist mit allem Drum und Dran für 120 bis 300 Euro zu haben.

    Hormonspirale Nebenwirkungen

    Da die Hormonspirale in den natürlichen Hormonhaushalt im Körper eingreift, birgt sie auch ein gewisses Risiko. Das Auftreten einer Nebenwirkung oder mehrerer Nebenwirkungen kann nicht ausgeschlossen werden. Häufige Nebenwirkungen sind:

    • Abgeschwächte, kürzere oder ausbleibende Menstruation
    • Zwischenblutung / Schmierblutung
    • Weniger starke Regelschmerzen
    • Kopfschmerzen
    • Akne
    • Fettige Haut
    • Eierstockzysten
    • Scheidenentzündung
    • Infektionen im oberen Genitaltrakt (z. B. Entzündung des Gebärmutterhalses)
    • Depressive Verstimmung, Depression
    • Angst, Panikattacken
    • Übelkeit
    • Migräne
    • Nervosität
    • Sexuelle Unlust
    • Schlafstörungen
    • Brustschmerzen
    • Regelschmerzen
    • Rückenschmerzen
    • Gewichtszunahme
    • Ausstoßung der Spirale

    Zu den gelegentlichen Nebenwirkungen der Hormonspirale gehören:

    • Blähungen
    • Übermäßige Körperbehaarung
    • Haarausfall
    • Juckreiz, Ekzeme
    • Verstärkte Pigmentierung der Haut
    • Wassereinlagerungen (Ödeme)
    • Möglicherweise Schilddrüsenprobleme
    • Durchdringung der Gebärmutterwand
    • Allergische Reaktion
    • Erhöhtes Risiko für Eileiterschwangerschaft bei Schwangerschaft

    Wie sicher ist die Hormonspirale?

    Die Hormonspirale bietet wie die Pille oder die Kupferspirale eine hohe Sicherheit. Mit einem Pearl-Index von 0,16 bis 0,2 zählt diese Art der Spirale zu den sehr sicheren Verhütungsmethoden. Nur 1 bis 2 Frauen von 1000 werden mit diesem Verhütungsmittel binnen eines Jahres schwanger.

    Der Pearl-Index zeigt an, wie sicher eine Verhütungsmethode ist. Je niedriger der Wert, desto sicherer ist das Verhütungsmittel.

    Schwanger trotz Hormonspirale

    In seltenen Fällen kommt es auch bei dieser Methode der Verhütung zu einer ungewollten Schwangerschaft. In dem Fall ist das Risiko für eine Eileiterschwangerschaft erhöht. Eine Eileiterschwangerschaft ist für die Frau lebensgefährlich und muss abgebrochen werden.

    Hormonspirale einsetzen

    Auf Wunsch setzt Dir der Frauenarzt die Hormonspirale in die Gebärmutter ein. Zunächst muss der Arzt in einer Ultraschalluntersuchung feststellen, welche Größe für Dich infrage kommt. Im Idealfall wird die Hormonspirale an einem der letzten Tage Deiner Menstruationsblutung gelegt. Dann ist der Muttermund weicher, das Einsetzen geht leichter.

    Die Hormonspirale wird dann wie ein zusammengeklappter Schirm mithilfe eines dünnen Applikators behutsam in die Gebärmutterhöhle geschoben. Dort entfaltet sich das „Schirmchen“, wobei der obere Teil dafür sorgt, dass die Spirale fest an Ort und Stelle bleibt.

    Unter Umständen weitet der Frauenarzt den Muttermund etwas. Das kann kurzzeitig zu menstruationsähnlichen Schmerzen führen. Das etwas unangenehme Ziehen kann eine Frau auch noch einige Stunden oder Tage nach der Einlage spüren. Es lässt aber mit der Zeit nach.

    Wird der korrekte Sitz der Spirale regelmäßig kontrolliert?

    Um den richtigen Sitz zu überprüfen, bietet der Frauenarzt einer Frau mit Spirale regelmäßig Ultraschallkontrollen an. In der Regel finden diese halbjährlich oder 1 Mal jährlich statt. Allerdings muss eine Frau die Kosten für den Ultraschall selbst tragen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen nur die erste Untersuchung etwa 1 bis 3 Monate nach der Einlage.

    Wie lange hält die Spirale?

    Je nach Spirale kannst Du 3 bis 5 Jahre mit der Hormonspirale verhüten und Dich effektiv vor einer Schwangerschaft schützen. Die korrekte Lage kannst Du regelmäßig vom Arzt überprüfen lassen. Oder Du testest selbst, ob sie noch sitzt. Dazu kannst Du nach den Rückholfäden in der Scheide tasten. Spürst Du sie, dann ist die Spirale nicht ausgestoßen worden und Du kannst weiterhin auf eine effektive Verhütung vertrauen.

    Hormonspirale entfernen – Wie läuft das ab?

    Nach spätestens 5 Jahren hat die Hormonspirale ihre Wirkung verloren und muss erneuert werden. Der Frauenarzt zieht dann an den Rückholfäden und entfernt das Produkt auf diese Weise. Im Anschluss daran kann Dir auf Wunsch direkt eine neue Spirale eingesetzt werden. Diese bietet Dir dann auch wieder ab sofort Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft.

    Spürt man die Spirale beim Geschlechtsverkehr?

    Da die Spirale in der Gebärmutter und nicht in der Scheide liegt, stört sie nicht beim Sex. Weder Du noch Dein Partner sollten die Spirale während des Liebesspiels bemerken. Die Rückholfäden sollten auch so gekürzt worden sein, dass sie nicht spürbar sind. Dennoch kann es vorkommen, dass der Mann beim Geschlechtsverkehr die Fäden spürt. Womöglich sind sie dann immer noch zu lang.

    Für wen ist die Hormonspirale nicht geeignet?

    Die Hormonspirale darf nicht angewendet werden bei:

    • Verformungen der Gebärmutter (z.B. nach hinten geneigte Gebärmutter)
    • Verformungen des Gebärmutterhalses
    • Polypen in der Gebärmutter
    • Häufigen Entzündungen / Infektionen des unteren Beckens, der Scheide, des Gebärmutterhalses, der Gebärmutter
    • Tumoren oder Zellveränderungen am Gebärmutterhals, in der Gebärmutter oder Brust
    • Frauen, die immununterdrückende Medikamente einnehmen
    • Bestehender Schwangerschaft
    • Akuten Lebererkrankungen
    • Innerhalb der ersten 3 Monate nach einer Fehlgeburt mit Fieber
    • Blutungen ungeklärter Ursache
    • Allergie gegen Levonorgestrel

    Hormonspirale versus Pille

    Die Pille ist neben der Hormonspirale eines der sichersten Verhütungsmethoden. Wegen der geringeren Dosierung (zumindest bei der jüngsten Generation) und der überwiegend lokalen Wirkung entscheiden sich immer mehr Frauen für die Hormonspirale.

    Der Vorteil: Die Frau muss nach der Einlage der Spirale nicht mehr täglich an die Verhütung denken. Dies muss sie bei der Pille immer wieder. Wird die Pille einmal vergessen, ist der Empfängnisschutz in dem Zyklus schon nicht mehr vollends gewährleistet.

    Hormonfreie Alternative zur Hormonspirale: die Kupferspirale

    Wenn Du eine hormonfreie Verhütung willst, ist womöglich die Kupferspirale eine gute Alternative für Dich. Denn bei der Kupferspirale, die ähnlich aussieht wie eine Hormonspirale, übernehmen Kupferionen die fruchtbarkeitshemmende Wirkung.

    Das Hormon Gestagen kommt hier nicht zum Einsatz. Somit besteht für Dich auch kein Risiko für Nebenwirkungen durch ein künstliches Hormon. Auch die Kupferspirale gilt als sehr sicher. Ihr Pearl-Index liegt bei 0,3 bis 0,8. Das bedeutet, nur 3 bis 8 Frauen von 1000 werden trotz der Kupferspirale innerhalb eines Jahres schwanger.

    Hormonspirale in der Kritik

    Die Hormonspirale wird von vielen Frauenärzten als die ideale Methode zur Verhütung angesehen. Doch nicht alle Anwenderinnen sind begeistert. Und auch nicht alle Frauenärzte sind überzeugt. Fakt ist: Etwa die Hälfte der Frauen entwickeln Nebenwirkungen, die sie dazu veranlassen, die Hormonspirale vorzeitig entfernen zu lassen. Ein erhöhtes Risiko für Thrombose (Blutgerinnsel) soll – anders als bei der Pille – bei der Hormonspirale laut Studien nicht bestehen.

    Hormonspirale und Depression

    Viele Anwenderinnen berichten von depressiven Verstimmungen bis hin zu einer Depression, nachdem sie sich die Hormonspirale haben einsetzen lassen. Sobald sie entfernt wurde, war diese psychische Nebenwirkung bei vielen Frauen verschwunden. Und tatsächlich gehört die Depression zu den häufigen Nebenwirkungen der Hormonspirale, die im Beipackzettel Erwähnung finden.

    Angesichts der Schwere dieser psychischen Erkrankung, die durchaus im Suizid enden kann, ist ein Einsatz der Hormonspirale fragwürdig. Allerdings tritt diese Nebenwirkung natürlich längst nicht bei allen Frauen auf.

    Wenn Du also merkst, dass sich nach der Einlage Deine Stimmung eintrübt oder Du unter unerklärlicher Angst leidest, denke daran, dass dies von der Spirale kommen könnte. Sprich mit Deinem Frauenarzt darüber und suche nach einer hormonfreien Alternative, wenn sich die Beschwerden nicht bessern.

    Hormonspirale: lokale Wirkung ja oder nein?

    Ein Argument von Frauenärzten für die Hormonspirale ist die angeblich lokale Wirkung. So soll die Spirale die Hormone nur in die Gebärmutter abgeben. Eine systemische Wirkung auf den ganzen Körper soll es nicht geben. Jedoch zeigen Untersuchungen etwas anderes: So kann das Hormon Levonorgestrel bereits nach kurzer Zeit schon im Blut nachgewiesen werden. Dies ist ein Beleg dafür, dass die Hormonspirale eben nicht nur lokal wirkt. Auch die vielen möglichen Nebenwirkungen sprechen gegen eine rein lokale Wirkung.

    Hormonspirale: niedrig dosiert ja oder nein?

    Die Dosis des abgegebenen Levonorgestrels variiert je nach verwendeter Spirale. So kannst Du zwischen Spiralen mit einer Hormondosis von 13,5 mg, 19,5 mg oder 52 mg wählen. Bei der 52 mg-Variante sollen täglich 15 bis 20 µg in die Gebärmutter abgegeben werden. Das sind weniger als bei einer durchschnittlichen Pille. Allerdings soll mit abnehmender Dosierung auch die Sicherheit abnehmen.

    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Hormonbelastung bei der Hormonspirale wohl tendenziell geringer ist als bei der Pille. Daher und wegen ihrer überwiegend lokalen Wirkung sprechen sich viele Frauenärzte für die Hormonspirale und nicht für die Pille aus. So lassen sich inzwischen auch viele junge Frauen die Hormonspirale legen.

    Die Hormonspirale begünstigt Progesteronmangel

    Einige Frauenärzte stehen der Hormonspirale aber auch kritisch gegenüber, wohl auch, weil sie selbst schlechte Erfahrungen mit diesem Verhütungsmittel gemacht haben. So vertreten eher naturheilkundlich arbeitende Frauenärzte die Auffassung, dass die Einnahme von Gestagen zu einer Abnahme der Produktion von Progesteron führen würde.

    Damit ließen sich auch die Nebenwirkungen der Hormonspirale erklären. Denn ein Progesteronmangel geht erwiesenermaßen mit bestimmten Beschwerden wie Unterleibsschmerzen, depressiver Verstimmung, Angstzuständen, Herzrhythmusstörungen, einer gestörten Fruchtbarkeit bis hin zu Endometriose (Schleimhautwucherungen außerhalb der Gebärmutter) einher.

    Hormonspirale: Einsatz in der Stillzeit ja oder nein?

    Da das Hormon Levonorgestrel aus der Spirale durch das Stillen auch auf das Baby übergeht, ist der Einsatz in der Stillzeit kritisch zu sehen. Es gibt Frauenärzte, die sich dafür aussprechen, denn schließlich würden nur geringste Mengen des Hormons auf das Kind übergehen. Probleme für das Kind seien nicht zu befürchten. Andere Heilkundige wiederum raten von einem Einsatz in der Stillzeit ab, da noch nicht eindeutig bewiesen ist, dass ein Kind dadurch keinen Schaden nimmt.