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    Babyentwicklung im 5. Monat

    Umso älter ein Baby wird, desto mehr ist es in Bewegung. Im fünften Monat erweitert sich der Aktionsradius des Babys. Es ist nicht mehr nur an Dingen interessiert, die direkt vor oder neben ihm passieren. So möchte es zum Beispiel gerne ein Spielzeug erreichen, welches am anderen Ende des Raumes liegt. Im fünften Monat verändern sich die Hirnstromkurven des Babys deutlich. Der Kopfumfang wächst und die Wahrnehmung des Babys verändert sich spürbar. Die Erschließung neuer Erlebniswelten bietet den Anreiz, in die Vorwärtsbewegung zu kommen. Das Baby trainiert fleißig, damit es in den nächsten Monaten das Krabbeln lernen kann.

    Die körperliche Entwicklung im fünften Monat

    Mit steigendem Alter variieren die Daten für Größe und Gewicht immer stärker. Der Kinderarzt stellt diese Variation im Untersuchungsheft mithilfe von Perzentilen dar. Das Durchschnittsgewicht für Jungen im fünften Monat beträgt 7,5 Kilogramm. Das entspricht der 50. Perzentile. 50 % der Babyjungen sind schwerer, die anderen 50 % sind leichter. Wiegt ein Junge in dem Alter nur 6 Kilogramm und liegt damit auf der 3. Perzentile, sind 97% der Kinder schwerer und 3 % leichter. Die Perzentilen sind demnach keine individuelle Bewertung des Kindes, sondern nur ein Vergleichswert mit anderen Kindern.

    Wie groß ist ein Baby im fünften Monat?

    • Jungen sind im fünften Monat circa 66 cm groß
    • Mädchen sind im fünften Monat circa 64 cm groß
    • Eine individuelle Abweichung von 4 cm ist normal
    • Im fünften Monat passen den meisten Babys die Kleidergröße 74

    Wie schwer ist ein Baby im fünften Monat?

    • Jungen wiegen im fünften Monat circa 7.500 g
    • Mädchen wiegen im fünften Monat circa 7.000 g
    • Eine individuelle Abweichung von 800 g ist normal

    Die motorische Entwicklung im fünften Monat

    Der Anreiz, warum Babys krabbeln lernen, ist ihr riesiger Entdeckerdrang. Im fünften Monat weitet sich dieser in einem Entwicklungssprung enorm aus. Es nimmt nicht nur Dinge wahr, die unmittelbar in seiner Nähe stattfinden, sondern interessiert sich auch für Dinge, die weiter weg liegen. Im fünften Monat erlangt das Baby zudem die Fähigkeit eine Reihe fließender Bewegungen auszuführen. Es nimmt den Bauklotz rechts von sich nicht nur wahr, sondern ist auch in der Lage zu verstehen, wie es seinen Körper einsetzen muss, um an diesen Gegenstand zu gelangen. Mit dieser Fähigkeit geht eine Reihe von Bewegungsentwicklungen einher.

    Das Baby will krabbeln lernen

    Eigentlich würden Babys im fünften Monat gerne sofort loskrabbeln, allerdings fehlen ihnen noch die Muskeln. Eltern können eine Reihe lustiger Bewegungen beobachten, welche das Baby ausprobiert. In der Bauchlage streckt es Arme und Beine aus, sodass es nur auf dem Oberkörper liegt. Diese Schwimmposition schult die Rückenmuskulatur und das Gleichgewicht gleichermaßen. Andere wiederum strecken den Po in die Luft und versuchen so vorwärtszukommen. Einige haben bereits rausgefunden, dass man sich mit den Füßen oder Händen vorwärts oder rückwärts schieben kann. Babys im fünften Monat probieren viele Bewegungen aus, die gleichzeitig die Muskulatur des ganzen Körpers stärken, um vorwärtszukommen.

    Unfallgefahr durch steigende Mobilität

    Durch die steigende Mobilität im fünften Monat nimmt auch das Unfallrisiko zu. Eltern sollten ihre Babys nun keinesfalls mehr unbeaufsichtigt in gefährlichen Situationen lassen, wie beispielsweise auf dem Wickeltisch. Das Baby dreht sich, robbt ein Stück vorwärts und schon fällt es runter. Auch Gegenstände, die nicht in Babyhände gehören, müssen außerhalb der Reichweite aufbewahrt werden. Schnell landen sonst Batterien, Scheren oder Feuerzeuge im Mund des Babys. Auch eine Packung Chips, die das Baby neben dem Sofa findet, kann wegen des hohen Salzgehaltes gefährlich werden.

    Schon Zeit fürs Sitzen?

    Mit steigendem Interesse für das Umfeld reicht vielen Babys der Blick aus der Bauchlage nicht. Um mehr zu sehen, wollen sie am liebsten Sitzen. Auf dem Schoß der Eltern können sie sich schon selbstständig in eine aufrechte Sitzposition begeben. Auch im Hochstuhl können sie bereits gestützt sitzen. Setzt man das Baby hin, so kann es für einige Momente selbstständig sitzen. Aber Vorsicht, solange sich das Baby nicht selbstständig hinsetzen kann, sind die Muskeln noch nicht stark genug, die Wirbelsäule zu stützen. Auch wenn das Baby gerne sitzen möchte, sollten Eltern diese Position erst zulassen, wenn sich das Baby aus eigener Muskelkraft hinsetzen kann, sonst drohen Schäden an der Wirbelsäule.

    Greifen perfektionieren

    Beim Greifen ist das Baby im fünften Monat schon sehr sicher. Es greift inzwischen nicht mehr daneben und kann nun seine Hände auch einzeln koordinieren. In den Monaten zuvor wurden Gegenstände meist mit beiden Händen gehalten. Jetzt kann auch einhändig gegriffen werden. Das Reichen eines Gegenstandes von einer in die andere Hand wird fleißig geübt. Eltern können diese Koordinationsübung unterstützen, indem sie dem Baby ein Spielzeug zu der Hand reichen, die bereits etwas anderes festhält. Das Baby wird versuchen das alte Spielzeug von der einen in die andere Hand zu reichen.

    Die Sprachentwicklung im fünften Monat

    Unter dem Einsatz von Lippen und Zunge können Babys im fünften Monat immer mehr Laute produzieren. Durch die orale Phase sind sie stark an ihrem Mund interessiert und probieren immer neue Bewegungen. Die Lippe wird eingesaugt, die Zunge wird rausgestreckt, der Mund wird immer wieder auf und zu gemacht. Diese Bewegungen ermöglichen es dem Baby neue Laute zu produzieren. Das Repertoire wird beispielsweise durch Laute wie „ssss“ „brrr“ und „fffff“ erweitert. Zudem ist es sehr interessiert daran, wenn es angesprochen wird. Aufmerksam beobachtet es die Mundbewegungen und lauscht den Geräuschen. Manchmal wird es versuchen in den Mund zu fassen. Es möchte das Sprechen wortwörtlich begreifen.

    Wahrnehmung und kognitive Entwicklung im fünften Monat

    Das Baby kann im fünften Monat eine Abfolge von fließenden Bewegungen erkennen. Das ermöglicht ihm nicht nur, selbstständig fließende Bewegungen auszuführen, sondern auch beim Hören und Sehen einzelne Bilder zu einem Gesamtgeschehen zusammenzufügen. Es ist fasziniert von Liedern, schaut gerne einer Murmelbahn zu oder schüttelt immer wieder eine Flasche mit Wasser. Dem Baby stehen durch das Verständnis von abfolgenden Bewegungen, Mustern oder Lauten neue Welten offen. Es kann nun verstehen, dass wenn es einen Ball anschubst, dieser rollt. Diese neu gewonnenen Fähigkeiten möchte es ausprobieren. Ein beliebtes Spiel – es schmeißt zum Beispiel auf dem Wickeltisch immer wieder sein Kuscheltier runter. Dem Baby gefällt es, dass es mit seiner Bewegung etwas bewirken kann.

    Das Baby kann jetzt so gut sehen und hören wie ein Erwachsener

    Das Seh- und Hörvermögen hat sich in den letzten vier Monaten rasant entwickelt. Im fünften Monat kann ein Baby genauso gut hören und sehen wie ein Erwachsener. Damit lässt sich auch das steigende Interesse für einen immer größeren Radius erklären. Endlich kann es das Schaukelpferd am anderen Ende des Zimmers erkennen. Auch wenn jemand zur Tür hineinkommt, wird sich nun in die Richtung gedreht, um zu schauen, woher das Geräusch kommt. Die Wahrnehmung der Richtung von Geräuschen wird immer differenzierter. Mit steigendem Seh- und Hörvermögen testen Babys die neuen Fähigkeiten gerne aus.

    Ablenkung durch die Sinneswahrnehmung

    Umso mehr Sinneseindrücke Babys wahrnehmen können, desto mehr lenken diese das Baby auch ab. In trubeliger Umgebung kommt das Baby nur schwer zur Ruhe, weil es die Eindrücke quasi aufsaugen will. Stillen oder Einschlafen können in dieser Zeit zur Geduldsprobe werden. Eltern können ihrem Baby helfen, indem Sie zum Stillen oder zum Einschlafen eine möglichst reizarme Umgebung, wie ein abgedunkeltes Zimmer vorbereiten.

    Entwicklung der sozialen Interaktion im fünften Monat

    Das Baby kann im fünften Monat schon sehr gut zeigen, was ihm gefällt und was nicht. Durch Blickkontakt, Mimik und Gestik, erste Laute und dem Schreien kann es sich verständigen. Eltern sollten sich immer auch an den Bedürfnissen des Babys orientieren. Das Baby möchte lieber aus dem Fenster schauen, als mit den Eltern zu singen? Nur durch Spiele, die dem Interesse des Babys entsprechen, lernt es auch etwas.

    Starke Bindung zu Vertrauenspersonen

    Haben Babys im fünften Monat ein großes Urvertrauen in ihre Beziehungspersonen entwickelt, ist auch die Bindung der Beziehung sehr eng. Das Baby streckt bereits der Mutter die Arme entgegen, wenn sie es hochnehmen möchte. Wenn die Mutter den Raum verlassen möchte, fängt es an zu weinen. Dieses klammernde Verhalten zeugt von einem großen Vertrauen in die Beziehungsperson. Gegenüber Fremden wird das Baby immer skeptischer.

    Entwicklung des Schlafverhaltens im fünften Monat

    Auch im fünften Monat können Babys evolutionsbedingt noch nicht durchschlafen. Mit einem geregelten Tages- und Nachtrhythmus fällt das wieder Einschlafen jedoch leichter. Eine geregelte Bettzeit und ein Einschlafritual erleichtern am Abend das Einschlafen. Gerade wenn Mütter nachts noch stillen, wacht das Baby nur kurz auf. Es versichert sich, dass seine Bezugspersonen es beschützen, trinkt einen Schluck Milch und kann dann schnell wieder in den Schlaf finden. Über den Tag verteilt schläft es etwa drei bis vier Mal jeweils eine Stunde.

    Warum Schlaflernprogramme bedenklich sind

    Manchmal sind Eltern so müde und verzweifelt, dass sie denken, dass Schlafverhalten ihres Babys sei problematisch. Manche Babys wachen nur einmal in der Nacht auf. Andere Babys wiederum, gerade während Entwicklungsschüben bis zu 15 Mal pro Nacht. Schlaflernprogramme scheinen Abhilfe zu schaffen, doch vorsichtig! Wird ein Baby zum Schlafen einfach schreien gelassen, hat das Baby großen Stress. Es schläft zwar vor Erschöpfung oder Resignation schneller ein, aber nicht nur das Urvertrauen des Babys wird dadurch geschädigt. Durch das hohe Stresslevel beim Schreien wird das Hormon Cortisol ausgeschüttet, das sich langfristig negativ auf die Gesundheit des Babys auswirkt.

    Die Beziehung zum Kuscheltier

    Ein Kuscheltier vermittelt Geborgenheit, spendet Trost und verringert Ängste. Im fünften Monat ist das Baby in der Lage nicht nur Beziehungen zu Menschen aufzubauen, sondern auch zu Gegenständen, wie eben einem Lieblingskuscheltier. In Situationen, in denen die Bezugspersonen nicht verfügbar sind, ist das Kuscheltier dann eine Art Ersatz. Im Ablösungsprozess von den Beziehungspersonen gibt das Kuscheltier wichtigen Halt, denn Nähe ist für Babys überlebenswichtig.